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Aphasie
Eine Aphasie ist eine erworbene zentrale Sprachstörung, die durch Schädigung des Gehirns hervorgerufen wird. Alle Bereiche und Modalitäten der Sprache können in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sein. Somit können das Sprechen und Verstehen der Lautsprache oder auch das Lesen und Verstehen geschriebener Sprache erschwert und je nach Schweregrad der Beeinträchtigung sogar kaum noch möglich sein.
Ziel des Therapeuten
Das Ziel der Aphasietherapie ist die Verbesserung der sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten. Die Verminderung der aktiven Teilhabe am sozialen Leben soll verhindert werden. Auf Basis der Diagnostik werden für jeden Patienten individuelle Therapieziele formuliert.
Da die Therapie immer auf eine Verbesserung der Kommunikation im Alltag zielt, sind der Einsatz von Rollenspielen, Dialogtraining und die Einbeziehung von Angehörigen ein wesentlicher Bestandteil. Je nach Symptomatik können auch alternative Kommunikationsmittel (z.B. Computer) eingesetzt werden.
Stottern
Beim Stottern gerät der Redefluss ins Stocken. Der Stotternden hängt wiederholt an einem Wort fest, was sich in Lautwiederholungen, Dehnungen oder völlige Blockaden äußert. Er weiß zwar ganz genau, was er sagen möchte, kann das Wort aber in dem Moment nicht aussprechen.
Die Sprechbehinderung kann gemeinsam mit anderen Auffälligkeiten auftreten, welche die Kommunikation zusätzlich stören. Dazu zählen zum Beispiel sprachliche Phänomene wie der Einsatz von Füllwörtern sowie nichtsprachliche Erscheinungen wie Blinzeln, Zittern der Lippen, Mitbewegen der Gesichts- und Kopfmuskulatur, Schwitzen oder eine veränderte Atmung.
Ziel des Therapeuten
In der Stottertherapie wird heute überwiegend entweder an der Veränderung des Sprechens oder der Veränderung des Stotterns gerarbeitet.
Bei der Veränderung des Sprechens wird vor allem versucht, eine hohe Sprechflüssigkeit zu erreichen (fluency shaping). Dabei trainiert man die Veränderung von Atmung, Artikulation (Aussprache), Stimmeinsatz oder auch Prosodie (Sprechmelodie). Auf diese Weise erlernt der Stotternde eine völlig neue Sprechweise, die (noch) nicht mit Stottern verbunden ist und daher eine höhere Sprechflüssigkeit ermöglicht. Die anfänglich sehr große Auffälligkeit wird schrittweise einem natürlich klingenden Sprechen angeglichen.
Poltern
Poltern zeigt sich in schnellem und / oder unregelmäßig schwankendem Sprechtempo. Es treten dabei Auslassungen, Verschmelzungen und artikulatorische Veränderungen von Lauten, Silben, Wörtern und Sätzen auf.
Das Sprechen wird dadurch schwer verständlich, phasenweise unverständlich, die Sprechmelodie ist häufig auffällig. Zusätzlich bestehen sehr häufig Unflüssigkeiten in Form von Wiederholungen von Silben, Wörtern und Satzteilen oder lockeren Lautwiederholungen.
Die meisten polternden Menschen wissen zwar, dass sie schnell und undeutlich sprechen, können ihr Sprechen aber nicht kontrollieren. Es können dadurch Sprechängste auftreten, die teilweise zum Vermeiden von Sprechsituationen führen. Einem Teil der polternden Menschen gelingt es nicht, ihre Redeinhalte für den Gesprächspartner verständlich zu strukturieren. Dabei beziehen Äußerungen sich inhaltlich und grammatisch nur unzureichend aufeinander und der sogenannte „rote Faden“ ist nicht oder nur schwer zu erkennen.
Ziel des Therapeuten
Poltern kann sowohl in ambulanter als auch in stationärer logopädischer Therapie durchgeführt werden.
Stationäre Therapien sind bisher allerdings auf Stottern bezogen und nicht spezifisch auf Poltern ausgerichtet. Sie sind daher vor allem bei einer Mischsymptomatik von Poltern und Stottern geeignet.
Bei einer sachgemäß durchgeführten ambulanten logopädischen Therapie und ausreichender Eigenmotivation, ist zu erwarten, dass der Polternde lernt, sein Sprechen in ihm wichtigen Situation zu kontrollieren und eine grundlegende Besserung seiner Symptomatik zu erreichen. Dies geschieht, angepasst an die persönliche Poltersymptomatik, durch Übungen zur Wahrnehmung der Symptome, Übungen zur sofortigen Korrektur gepolterer Sprache, Übungen zum Umgang mit verschiedenen Sprechgeschwindigkeiten und sprachliche Strukturierungsübungen.
Die Therapieinhalte werden in das „echte Leben“ (In-vivo Training) übertragen, so dass die Therapieeffekte nachhaltig sind.
Sprechapraxie
Die Sprechapraxie ist eine Störung der Planung von Sprechbewegungen. Sie zeigt sich im Bereich von Aussprache, Sprechmelodie und -rhythmus (Prosodie) und Sprechverhalten.
Bei der Artikulation sind lautliche Abweichungen bzw. Entstellungen von Lauten feststellbar, die zu einer unverständlicheren Aussprache führen. Teilweise kann es auch zu Ersetzungen oder Vertauschungen von Lauten sowie einer Mischung von Fehlerarten kommen. Die Artikulationsstörungen betreffen oft den Anfang von Wörtern bzw. Silben und sind vielfach mit Suchbewegungen der Artikulationsorgane (Lippen, Zunge, Kiefer…) verbunden. Bei Wiederholungen können die Fehler variieren und Selbstkorrekturen führen nicht zwangsläufig zu einer Verbesserung des Sprechens.
Die Sprechgeschwindigkeit ist häufig vermindert, Vokale werden gedehnt gesprochen und bei vielen Betroffenen kommt es zu einer silbischen Sprechweise. Es können auch Fehler bei der Wortbetonung auftreten, indem Silben falsch oder übermäßig deutlich betont werden.
Die Betroffenen zeigen auf Grund ihres unbeeinträchtigten Sprachverstehens eine große Unzufriedenheit mit ihrem eigenen Sprechen. Das anstrengende Sprechen führt zu mimischen Mitbewegungen, gepresster Stimme oder Anspannungen der Hals- und Gesichtsmuskulatur.
Ziel des Therapeuten
Für die Behandlung der Sprechapraxie stehen je nach Schweregrad und Störungsschwerpunkt der Sprechapraxie verschiedene Therapieverfahren zur Verfügung.
Bei leichten oder mittelschweren Sprechapraxien sollte die Artikulationsbehandlung direkt auf Silben- und Wortebene ansetzen, da Silben als Bausteine des Sprechens gelten und der Abruf von Silben trainiert werden soll.
Liegt eine schwere Sprechapraxie vor, ist es ggf. notwendig, am Einzellaut orientierte Therapieansätze einzubeziehen. Allerdings sollten die wieder verfügbaren Laute möglichst schnell zu Silben und Wörtern zusammengeführt werden.
Ein Training von nichtsprachlichen Zungen- und Lippenbewegungen, die unabhängig von der Sprechapraxie beeinträchtigt sein können, ist zur Verbesserung der Artikulation nicht hilfreich. Die Behandlung der Sprechapraxie ist daher direkt auf die Aussprache selbst auszurichten.
Dysarthrie
Unter einer Dysarthrie versteht man eine erworbene neurogene Sprechstörung, die durch eine Schädigung des zentralen oder des pheripheren Nervensystems verursacht wurde. Dabei sind die Steuerung und die Ausführung von Sprechbewegungen betroffen. Dies bedeutet, dass Sprechmotorik, Sprechmelodie (Prosodie), Sprechrhythmus, Stimme und Atmung in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sein können.
Die schwerste Form der Dysarthrie ist die Anarthrie, hier sind die Patienten nicht mehr in der Lage, Laute zu bilden, d. h. sie sind für ihre Umgebung nicht mehr zu verstehen. Menschen, die ausschließlich unter einer Dysarthrie leiden, haben keine Sprachstörung. Das heißt, dass sie normal verstehen, schreiben und lesen können. Dysarthrien können aber auch gleichzeitig mit einer Aphasie (Sprachstörung) auftreten, dann sind neben der Sprechmotorik, der Stimme und der Atmung auch die Bereiche Sprachverständnis und Sprachproduktion betroffen.
Ziel des Therapeuten
Je nach Störungsprofil des Patienten wird an der Verbesserung oder Erhaltung verschiedener am Sprechen beteiligten Funktionen gearbeitet. Die klassischen Therapiebereiche sind: Atmung, Phonation, Prosodie und Artikulation. Da viele primäre Erkrankungen bei Dysarthrien degenerative („funktionsmindernde“) Erkrankungen sind, kann nicht immer mit einer Verbesserung der Sprechfunktionen gerechnet werden. Häufig muss also kompensatorisch gearbeitet werden. Hier kommen dann elektronische Sprechhilfen und die Unterstütze Kommunikation (UK) zum Einsatz.
Als effektive logopädische Übungsbehandlung hat sich das Lee-Silverman-Voice-Treatment (LSVT®) herausgestellt. Dieses Übungsprogramm ist ursprünglich für Patienten mit Parkinson entwickelt worden und hat in mehreren Gruppenstudien eine deutliche Zunahme der Sprechlautstärke und der Verständlichkeit ergeben.
Anhaltende Therapieeffekte sind jedoch nur nach einem intensiven Behandlungsprogramm über mehrere Woche hinweg zu erzielen (vier Mal pro Woche 60 Minuten über vier Wochen, plus tägliches häusliches Üben).
Funktionelle Stimmstörungen
(Stimmstörungen werden auch Dysphonien genannt)
Eine funktionelle Stimmkrankheit ist gekennzeichnet durch Veränderungen des Stimmklanges und Einschränkungen der Stimmleistungsfähigkeit , ohne dass erkennbare organische Veränderungen vorliegen. Das Schwingungs- und Schließungsverhalten der Stimmlippen (umgangssprachlich: Stimmbänder) ist gestört. Die Heiserkeit ist das hörbare Merkmal einer Stimmstörung.
Ziel des Therapeuten
Stimmtherapeuten/Stimmtherapeutinnen arbeiten nach unterschiedlichen Methoden unter Einbezug von Beratung, Körper- und Atemtherapieverfahren an:
Wahrnehmung, Körperhaltung, Atmung, Artikulation und Stimmgebung
mit dem Ziel, eine möglichst klangvolle, verspannungsfreie und leistungsfähige Stimme zu erreichen.
Die Kommunikationsfähigkeit in Beruf und Alltag soll in Übereinstimmung mit der Person, Zufriedenheit und dem Wohlgefühl des Patienten (wieder) hergestellt werden.
Organisch bedingte Stimmstörungen
Bei organisch bedingten Stimmstörungen(Dysphonien) ist die Stimmerzeugung durch pathologisch-anatomische Veränderungen im Bereich des Kehlkopfs beeinträchtigt.
Sie unterscheiden sich so von den funktionellen Dysphonien, bei denen keine strukturelle Veränderungen im Kehlkopfbereich erkennbar sind.
Erstes Symptom ist meist eine Veränderung des Stimmklangs. Die Stimme klingt häufig heiser, rau, doppeltönig (diplophon) und/oder wird tiefer oder höher. Im ausgeprägtesten Fall ist keine Stimmbildung mehr möglich. Es kommt auch zu Missempfindungen im Bereich des Kehlkopfs, zu Räusperzwang, zum Hustenreiz beim Schlucken oder Verschlucken.
Ziel des Therapeuten
Organisch bedingte Stimmstörungen werden logopädisch (Stimmtherapie), medikamentös und mikro-chirugisch behandelt.
Die logopädische Therapie strebt eine Normalisierung der Stimmbildung an. Ziel ist es, die Atmung und die Spannung im Bereich der Stimmlippen sowie die Artikulation zu harmonisieren, um eine erneute Überbelastung und damit Neubildung von Wucherungen zu vermeiden (Prävention).
Bei Morbus Parkinson hat sich eine speziell für diese Erkrankung entwickelte Stimmtherapie als effektiv erwiesen. Ihre Wirksamkeit wird z. Zt. auch für andere neurologische Erkrankungen untersucht.
Zustand nach Laryektomie (Kehlkopfentfernung)
Bei einer Laryngektomie wird der Kehlkopf ganz oder teilweise durch einen operativen Eingriff bei Kehlkopfkrebs entfernt. Als Folge einer Laryngektomie, ist der Stimmverlust, da sich die Stimmbänder im Kehlkopf befinden.
Bei Kehlkopfkrebs muss häufig der gesamte Kehlkopf entfernt werden. Der Umfang der Operation ist abhängig von Lokalisation, Art und Ausdehnung des Tumors.
Ziel des Therapeuten
In der Rehabilitation nach Kehlkopfkrebs stehen der Umgang mit der veränderten Atemsituation und die Stimmrehabilitation im Mittelpunkt.
80% aller Patienten nach Laryngektomie werden operativ mit einem sog. Shunt-Ventil versorgt, das eine Verbindung zwischen Luftröhre und Speiseröhre herstellt. So kann die Atemluft für diese Methode nutzbar gemacht werden.
Auch ohne ein solches Ventil kann eine Speiseröhrenstimme (Ösophagusersatzstimme) mit speziellen Techniken erlernt werden, d. h. die Speiseröhre wird kompensatorisch zur Stimmgebung eingesetzt. Hierbei vermittelt die logopädische Therapie, wie die obere Speiseröhrenmuskulatur zur Stimmerzeugung genutzt werden kann.
Als weitere technische Möglichkeit der Stimmerzeugung kommt der Einsatz einer elektronischen Sprechhilfe in Betracht.
Speziell ausgebildete Logopädinnen oder Pflegepersonal schulen Patienten im Umgang mit den anatomischen Veränderungen infolge der Laryngektomie und den notwendigen Hilfsmitteln (Tracheostomaschutz, Trachealkanülen etc.).
Schluckstörungen
(Schluckstörungen, auch Dysphagien genannt)
Bei Erwachsenen können in Verbindung mit neurologischen Erkrankungen, wie z.B. bei multipler Sklerose oder nach einem Schlaganfall Schluckstörungen (Dysphagien) auftreten. Einige Patienten bekommen auch Schluckprobleme aufgrund von Alterungsprozessen. Außerdem können Störungen der Nahrungsaufnahme nach operativen Eingriffen oder als Unfallfolge vorkommen.
Teilweise gelingt die Nahrungsaufnahme nur mit großen Schwierigkeiten. Die Patienten verschlucken sich häufig, weil
- der Luftweg z.B. durch eine gestörte Steuerung nicht mehr ausreichend durch den Kehldeckel verschlossen wird.
- Abbau von Habits (fehlerhaften Gewohnheiten)
- während oder direkt nach dem Essen oder Trinken
Die Symptome sind sehr unterschiedlich und hängen davon ab, welche Ursachen ihnen zugrunde liegen. Schluckstörungen können zu Fehl- oder Mangelernährung führen und somit lebensbedrohlich werden. Lebensgefahr kann auch bestehen, wenn durch falsches Schlucken Nahrungsreste in die Luftröhre gelangen.
Funktionelle Schluckstörungen (Myofunktionelle Störungen)
Im Rahmen einer funktionellen Schluckstörung im Erwachsenenalter können mehrere Symptome auftreten: inkompletter Mundschluss/Mundatmung, auffällige Lippen-/Zungenstruktur, unphysiologische Zungenruhelage und Vorverlagerung der Zunge beim Schlucken bei insgesamt unausgeglichener Muskelbalance im Mund-, Gesichts- und Halsbereich.
Ziel des Therapeuten
Verschiedene Konzepte zur individuellen Behandlung umfassen unter anderem Körperaufrichtungs-, Muskelfunktions- und Regulationsübungen, Abbau von Habits, Erarbeitung der physiologischen Zungenruhelage sowie des korrekten Schluckmusters/der korrekten Artikulation.
Unterstützend können Entspannungstechniken für den Mund- und Gesichtsbereich eingesetzt werden.
Eine Behandlung erfolgt in der Regel 1 bis 2 Mal pro Woche.
Organisch bedingte Schluckstörungen (Dysphagien)
Schluckstörungen (Dysphagien) äußern sich durch sehr unterschiedliche Symptome oder Beeinträchtigungen und sind deswegen nicht immer sofort als Störung zu erkennen. Die nachfolgenden Beeinträchtigungen geben Hinweise auf eine Schluckstörung:
- Lähmungen im Lippen-, Zungen- und Wangenbereich (der Betroffene hat ein „schiefes“ Gesicht oder ein Mundwinkel hängt herab).
- Häufig kommt es zu Verschlucken und Husten während oder direkt nach dem Essen oder sogar zu Erstickungsanfällen. Es läuft Speichel oder Nahrung aus dem Mundwinkel, der Speichel kann nicht mehr herunter geschluckt werden.
- Manchmal spüren die Betroffenen die Nahrung auch nicht mehr gut im Mund und bemerken so z. B. verbleibende Reste im Mundraum nicht, die potentiell zu einem vermehrten Verschlucken und einer erhöhten Aspirationsgefahr (Einatmung von Speichel, Nahrung, Flüssigkeiten) führen. Eine Aspiration kann lebensbedrohlich werden.
- Nahrungsmittel, die vorher ohne Problem geschluckt wurden, bereiten plötzlich Schwierigkeiten. Die Nahrung kann nicht mehr geschluckt werden, die Betroffenen haben das Gefühl, das Essen bliebe im Hals stecken, die Nahrungs- und Trinkmenge hat sich insgesamt vermindert.
- Auch immer wieder auftretende unklare Fieberschübe können Hinweis für eine Dysphagie sein.
- Weitere Symptome sind: Schmerzen beim Schlucken, Haltungsänderungen („Kopfvorschub“), plötzliche unklare Gewichtsabnahme, Vermeidung von öffentlichen „Essanlässen“.
Ziel des Therapeuten
Nach der differenzierten ärztlichen und logopädischen Diagnostik führen Logopäden und Sprachtherapeuten eine Schlucktherapie durch mit dem Ziel, die Schluckfähigkeit wieder her zustellen, zu verbessern oder zu erhalten. Hier unterscheidet man zwischen zielgerichteten Übungen für die betroffene Muskulatur sowie Haltungsänderungen und speziellen Lagerungen, Nahrungsanpassung und Empfehlungen zum Kostaufbau sowie Beratung bzgl. notwendiger Hilfsmittel. Des Weiteren entscheiden Schlucktherapeuten gemeinsam mit dem behandelnden Arzt über die Art der Nahrungszufuhr (oral oder mittels Sonde) und geben Hinweise auf weitere mögliche bzw. notwendige diagnostische Verfahren. Die Therapeuten stehen immer in engem Kontakt mit dem behandelnden Arzt, dem Betroffenen, den Angehörigen und dem Pflegepersonal.
Leider ist es nicht immer möglich, eine Schluckstörung vollständig zu heilen. In diesen Fällen ist Ziel der Therapie, die noch vorhandenen Möglichkeiten des Patienten zu erkennen und zu nutzen, so dass zum Beispiel eine weitestgehend selbständige Nahrungsaufnahme ermöglicht wird.
Bei der Hörstörung handelt es sich um:
Eine Hörstörung wird subjektiv erst relativ spät wahrgenommen, da ein Hörverlust in der Regel eher schleichend verläuft.
Beispielweise führt eine lärmbedingte Dauerschädigung des Innenohrs dazu, dass zunächst eine Art Ohrsausen (Tinnitus) einsetzt und/oder sich das Hören vorübergehend verschlechtert, deutlich erkennbar daran, dass der Betroffene sich anstrengen muss, um Sprache zu verstehen.
Taubheit (starke Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit) kann angeboren oder erworben sein. Bei Taubheit bedingt durch Lärmbelastung kann eine allmähliche Verschlechterung des Hörens beobachtet werden: zuerst können die hohen Töne oberhalb der Sprachfrequenzen (z.B. Vogelgezwitscher) nicht mehr gehört werden, dann beginnt der Abbau für die Wahrnehmung von stimmlosen (z.B. /p/ oder /t/), dann stimmhaften (z.B. /b/ oder /d/) Konsonanten, ganz zum Schluß können keine Vokale mehr unterschieden werden.
Bei dauerhaft kräftiger Geräuscheinwirkung entsteht eine sogenannte Lärmschwerhörigkeit. Im fortgeschrittenen Stadium verstehen Menschen nichts mehr und können nicht mehr mitreden, was die gesellschaftliche Isolation zur Folge haben kann.
Generell unterscheidet man leichte (< 30 dB), mittlere (30-60 dB) und hochgradige Hörstörungen (> 60 dB). Ein Kind wird bereits dann als hörgestört bezeichnet, wenn es im Hauptsprachbereich (zwischen 250–4000 Hz**) einen Hörverlust über 20 dB** aufweist.
Beratung und Hilfe:
Bei auftretenden Hörbeeinträchtigungen sollte ein HNO-Arzt, ein Phoniater oder auch phoniatrische Ambulanzen in Kliniken aufgesucht werden. Unterstützung und Hilfe gibt es wie z. B. beim Webportal Hörsturz.de oder auch bei Selbsthilfeorganisationen wie der Deutschen Tinnitus-Liga, die Menschen, die unter einem Hörsturz, Tinnitus, Hyperakusis (Geräuschempfindlichkeit) oder Morbus Menière (Drehschwindel) leiden, berät.
Ziel des Therapeuten
Ziel der logopädischen Behandlung von Menschen mit Hörstörungen ist die individuell mögliche, optimale Kommunikations- und Gesprächsfähigkeit.
Die Ziele der individuellen Behandlung werden vom HNO-Arzt und dem Logopäden gemeinsam gesetzt und dem Patienten vermittelt. Der Patient sollte zum selbständigen Üben angeleitet werden. Die Ziele ergeben sich aus den technischen, medizinischen und logopädischen Behandlungsmöglichkeiten.
Behandlungsinhalte können sein:
-
Hörübungen
-
Lippenlesen
-
Training der Schreibfähigkeit/
Lautunterscheidung und -umsetzung in Schriftsprache -
Übung von Stimmeinsätzen
-
Verbesserung der Sprachmelodie
-
Training eines korrekten Sprechrhythmus
Komplexe Störungen
Neuro-degenerative Erkrankungen
am Beispiel "Morbus Parkinson"
Unter einer neurodegenerativen Erkrankung wird eine langsam fortschreitende Erkrankung verstanden, bei der Nervenzellen abgebaut werden. Sie kann erblich bedingt sein. Zu den degenerativen Erkrankungen zählen u.a. Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Multiple Sklerose (MS), Chorea Huntington oder Morbus Parkinson. Die Erkrankungen haben Auswirkungen auf das Sprechen (Artikulation) und die Stimme.
Ziel des Therapeuten
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